Der Fachbegriff für den „Tennisarm“ lautet: „Epicondylitis radialis humeri“. Dabei befindet sich der Schmerz an der Aussenseite des Ellenbogens. Ist die Innenseite betroffen, spricht man vom „Golfarm“ oder der „Epicondylitis ulnaris humeri“.
Dabei sind die Begriffe etwas irreführend.
Denn tatsächlich sind von dem schmerzhaften Krankheitsbild "Tennisarm" mehr Nichtsportler als Sportler betroffen. Heutzutage ist ein häufiger Auslöser die Arbeit am Computer. Doch bereits im Jahre 1873 wurde die Erkrankung als „Schreibkrampf“ in der medizinischen Fachliteratur beschrieben. Damals war die Therapie noch eine Andere. Eine Stoßwellentherapie zum Beispiel stand noch nciht zur Verfügung. Die Symptome können so stark ausgeprägt sein dass das Halten einer Tasse, eines Aktenordners, schlimmstenfalls sogar eines Papierblattes unmöglich wird. Auch ein Händedruck, das Öffnen der Türklinke, das Bedienen der Gartenschere - all dies kann schmerzhaft werden. Diagnostisch ist vor allem die ärztliche Untersuchung wichtig. Mit speziellen Tests kann der erfahrene Diagnostiker schnell die richtige Diagnose stellen und die adäquate Therapie einleiten. Ergänzend zur Untersuchung ist eine Ultraschalluntersuchung hilfreich. Hier kann die Muskelstruktur beurteilt werden, Entzündungen gesucht und auch die Sehnendicke vermessen werden.
Auch der Seitenvergleich mit der gesunden Seite kann (ohne Strahlenbelastung wie beim Röntgen) durchgeführt werden. Moderne Ultraschallgeräte könne sogar neu entstandene Gefäße erkennen und den Blutfluss darstellen (sogenannte Neovaskularisation). Röntgen und Kernspin (MRT) können ebenfalls zur Diagnostik eingesetzt werden, sind aber häufig nicht nötig.
Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es?
Wichtig zu wissen: Mit der richtigen Therapie wird der Tennisarm in 90 % der Fälle wieder gut !
Auch hier sollte ein ganzheitliches Diagnose- und Therapiekonzept eingesetzt werden: Die Belastung muss reduziert und auch modifiziert werden.
Das Ersetzen der „normalen“ Computermaus durch eine sogenannte „Vertikalmaus“ kann gut helfen. Viele Arbeitgeber übernehmen hier gerne die Kosten wenn ein entsprechendes Attest ausgestellt wird.
Schließlich verringert sie die Krankheitstage. Spezifische Dehnübungen können vom Patienten selbst gut durchgeführt werden. Physiotherapie in Kombination mit Manueller Therapie. Eine Epicondylitisbandage, also eine Ellenbogenbandage kann bei Belastung eingesetzt gute Ergebnisse zeigen.
Schmerzmittel können zum Einsatz kommen.
Infiltrationen der Muskeltriggerpunkte können hilfreich sein, es sollte aber kein Kortison eingesetzt werden. Intelligenter ist daher eine Therapie, welche die Selbstheilungskräfte der Sehnen aktiviert. Hier kommt die fokussierte Stoßwellentherapie zum Einsatz. Stoßwellen stimulieren über die Bildung von Wachstumsfaktoren die Selbstheilung des Gewebes, denn Stoßwellentherapie behandelt gestörtes Gewebe durch Tiefenzellstimulation und stellt eine hervorragende Therapie zur Behandlung von Schmerzen der Sehnen (und Knochen) dar. Über die Proliferation von Fibroblasten wird die Kollagensynthese erhöht und die Regeneration der Sehnen beschleunigt: Die Sehne repariert sich schneller selbst. Durch Kortison wird das Gegenteil erreicht: Die Kollagensynthese wird heruntergefahren und die Sehne kann sich nicht mehr reparieren. Man erkauft sich eine kurzfristige Schmerzlinderung durch eine langfristige Sehnenschädigung. Schlimmstenfalls kann sich die Sehne durch Kortison sogar auflösen.